Studien zur Phänomenologie



ISSN 2311-6986 (Online)
ISSN 2226-5260 (Print)

HORIZON

Studien zur Phänomenologie

Die Zeitschrift «Horizon. Studien zur Phänomenologie» wird seit 2012 unter der Schirmherrschaft des Instituts der Philosophie der Staatlichen Universität Sankt Petersburg und in Verbindung mit dem  Mitteleuropäischen Institut für Philosophie (der Karls-Universität Prag und der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik) und im Format eines wissenschaftlich begutachteten Periodikums herausgegeben. Sie erscheint halbjährlich, alle Manuskripte werden durch Sachverständige begutachtet und ausgelesen.

Die unstabile und bruchhafte Entwicklung der phänomenologischen Bewegung in der USSR und dann in Russland hat unterschiedliche Publikationsprojekte hervorgerufen, die darauf zielten die phänomenologischen Forschungen zu fördern und das gemeinsame Feld für die phänomenologischen Diskussionen zu bilden. Die Zeitschrift «Horizon. Phänomenologische Forschungen» ist dazu bestimmt ein Führer durch die Welt der phänomenologischen Philosophie und der angrenzenden philosophischen Richtungen zu sein. Einer der Hauptzwecke der Zeitschrift besteht darin, den kommunikativen Raum der relevanten Diskussionen und den Ideenaustausch für Forscher, die heute im Bereich der Phänomenologie arbeiten, zu entfalten und zu unterstützen.

Die Zeitschrift richtet sich sowohl an Spezialisten im Bereich der Phänomenologie und philosophischen Hermeneutik, als auch an den weiteren Kreis der sich für die aktuelle philosophische Situation interessierenden Leser.

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Die Fragen vom Wesen und der Bedeutung der Phänomenologie als Methode der Philosophie, die ihrerseits als strenge Wissenschaft verstanden wird, vom Sinn ihrer Maxime «Zurück zu den Sachen selbst!», von ihrer «praktischen Kehre», von der Prätention der Phänomenologie auf den Status der «ersten Philosophie» zeigen sich nach wie vor als aktuelle Fragen. Zugleich findet man in der phänomenologischen Gemeinschaft auch die negativen Tendenzen zum Formalismus, zum Dogmatismus, zur Vereinfachung der Aufgaben der Phänomenologie, zur Verwandlung der phänomenologischen Gemeinschaft in eine geschlossene Korporation, die bestens die archiv-philologischen oder schulphilosophischen Ziele verfolgt.

In welchen Registern entwickelt sich die phänomenologische Tradition in dem aktuellen philosophischen Raum? Einerseits findet man die vertieften Untersuchungen der fundamentalen Problembereiche der Phänomenologie wie das Problem der Zeit, des Bezugs zwischen der Zeitlichkeit und der Subjektivität, die Problematik der genetischen Phänomenologie, der phänomenologischen Begründung der Metaphysik, der regionalen Ontologien, der phänomenologischen Psychologie, der theologischen Wende in der Phänomenologie. Andererseits findet man die Versuche der Anwendung der eigenen Methode der Phänomenologie zur Analyse der Themen, die bis jetzt keinen zentralen Ort in der Phänomenologie besetzt haben.

Heute hat man (vor allem in Frankreich) viel Interesse an den postphänomenologischen Untersuchungen und an der Kritik der Phänomenologie, an der komparativen Analyse der ausgewählten Probleme der philosophischen Hermeneutik und der anglo-amerikanischen analytischen Philosophie. Es gibt auch eine Tendenz die Phänomenologie in die anderen geistwissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen Disziplinen zu integrieren, z.B. in die kognitive Psychologie, in die Psychoanalyse, in die narrative Philosophie usw., was einen neuen akademischen Diskussionsraum eröffnet. In der englischsprachigen Phänomenologie hat sich, in bedeutendem Maße unter dem Einfluss von Merleau-Ponty, eine neue Richtung gebildet und die Phänomenologie hat eine Perspektive am Dialog mit der Psychologie und der Neurophysiologie gewonnen. Alle diese Richtungen und Themen verbreiten, ohne Zweifel, das Feld der phänomenologischen Arbeit und multiplizieren die Gestalten der Phänomenologie. Die heutige Wissenschaft zeigt immer mehr Interdisziplinarität und es ist gerade die Phänomenologie, die u. E. den fragmentarischen Zustand der wissenschaftlichen Diskurse zu überwinden helfen kann, den ganzheitlichen Horizont an die Einzelwissenschaften anbieten kann. Wenn die Phänomenologie noch die Aufgabe der Begründung der Wissenschaften hat — sie kann es nur im Dialog mit der letzten erfüllen.

Deswegen strebt das Redaktionskollegium dazu, einerseits, die Untersuchungen zu unterstützen, die zur Geschichte der phänomenologischen und der hermeneutischen Richtungen (die in bedeutendem Maße die Landschaft der Philosophie des letzten Jahrhunderts bestimmt haben) den Beitrag leisten, und, andererseits, dazu das Publikum mit den Materialien, die den heutigen Zustand der Philosophie und der Wissenschaft — der analytischen Philosophie, der Kognitionswissenschaft, der Neurophysiologie, der Linguistik, der Semiotik usw. — charakterisieren, bekannt zu machen. Ohne Zweifel kann man nicht damit die Geschichte der vorphänomenologischen Philosophie ignorieren, insofern es das Entstehen der phänomenologischen Bewegung beeinflusst hatte. Eine ganz spezielle Rolle unter den Texten, die die Zeitschrift veröffentlicht, haben die Ergebnisse der angewendeten Forschungen — die Muster der Anwendung der phänomenologischen und der hermeneutischen Methoden, die zur Deskription und zur Analyse der konkreten Kunstwerke, der Leistungen der positiven Wissenschaften, der Tendenzen des gesellschaftlichen Lebens usw. dienen.

 

Thematischen Richtungen der Studien und der Diskussion:
  • Die aktuellen Entwicklungsrichtungen der phänomenologischen und der hermeneutischen Forschungen in der zeitgenössischen philosophischen Landschaft.
  • Die Modelle der Intensivierung der phänomenologischen Kommunikation.
  • Die Phänomenologie als Praktik der Ermöglichung der originalen phänomenologischen Erkenntnis in der alltäglichen praktischen Erfahrung.
  • Die Phänomenologie im interdisziplinären Raum: der Eingang der Phänomenologie in die Nachbarwissenschaften, die Arbeit an der Grenze der Phänomenologie.
  • Die Umdeutung des Ortes der Phänomenologie im Kreis aktueller anthropologischer Erfahrung und im Kreis der zeitgenössischen Geisteswissenschaften.
Die Aufgaben der Zeitschrift werden infolge der thematischen Richtungen bestimmt, die durch die Redaktionspolitik der Redaktionskommission und der Arbeitsgruppe des Redaktionskollegiums unterstützt werden. Dazu gehören:
  • Die Untersuchungen zur Vorgeschichte der Phänomenologie:
    — In der antiken Philosophie
    — In der Philosophie der Neuzeit
    — Im deutschen Idealismus und Neukantianismus
    — In der österreichischen Philosophie; besonders in der Schule von F. Brentano
  • Die Auslegung der unterschiedlichen Aspekte der klassischen Werke phänomenologischer Philosophie: E. Husserls, М. Schelers, М. Heideggers, J.-P. Sartres usw. Besonders werden die neuesten historiogrpaphischen Forschungen ihres Nachlasses betont — diejenigen Forschungen, deren Ergebnisse bis jetzt dem weiteren Kreis der Leser noch nicht bekannt waren.
  • Die Lenkung des Interesses der phänomenologischen Gemeinschaft auf jene Phänomenologen, deren Werke bisher — besonders im russischsprachigen philosophischen Raum — weniger bekannt und gefragt sind (O. Becker, O. Fink, M. Geiger, R. Ingarden, L. Landgrebe, A. Pfänder, A. Reinach, E. Stein u.a.).
  • Das Bekanntmachen des sich dafür interessierenden Publikums mit den Ergebnissen wissenschaftlicher Arbeit der bedeutendsten zeitgenössischen Phänomenologen (K. Held, J.-L. Marion, M. Richir, L. Tengelyi, B. Waldenfels u.a.). Überdies macht es sich das Redaktionskollegium zur Aufgabe, den Leser über die interessantesten Ereignisse in der Welt der heutigen phänomenologischen Philosophie zu informieren: die Aktivitäten der phänomenologischen Assoziationen, Konferenzen und Kolloquien (in Form von Annoncen und Berichten) und Neuerscheinungen von Monographien (in Form von Annoncen und Rezensionen). Das Redaktionskollegium sieht es als seine Aufgabe an, zur Erhaltung der aktuellen Diskussionen unter den Spezialisten phänomenologischer Philosophie beizutragen.
  • Die Veröffentlichung der Ergebnisse der Untersuchungen, die der grundlegenden phänomenologischen Problematik gewidmet sind: zur Weiterentwicklung der phänomenologischen Methodologie, zu den Problemen der Intersubjektivität, des Bewusstseins, der Konstitution, der Intentionalität, der Horizonthaftigkeit, der Anschauung, der Sprache, der Welt, des Raumes und der Zeit, der Leiblichkeit u. a.
  • Der Überblick der Ergebnisse der mit Hilfe der vielgestaltigen phänomenologischen Methodologie vollzogenen philosophischen Regionaluntersuchungen. Die vorrangigen Felder sind in diesem Fall:
    — Logik und Philosophie der Sprache
    — Philosophische Psychologie
    — Philosophie der leblosen und der belebten Natur
    — Philosophie der Mathematik
    — Philosophische Wissenschaftstheorie
    — Soziale Philosophie und Philosophie der Geschichte
    — Philosophische Anthropologie
    — Praktische Philosophie
    — Philosophie der Kunst
    — Philosophie der Religion
  • Das Bereiten eines gemeinsamen Feldes für die sachlichen Diskussionen der Vertreter zeitgenössischer Phänomenologie mit den Vertreten anderer einflussreicher Strömungen des zeitgenössischen philosophischen Denkens (der Hermeneutik, des Pragmatismus, der analytischen Philosophie, des Marxismus, des Strukturalismus und des Poststrukturalismus, der kritischen Theorie u. a. — sowohl der sich mit der Phänomenologie solidarisierenden, als auch die sie radikal kritisierenden. Es wäre wünschenswert, wenn die Erfüllung dieser Aufgabe eine Diskussion über gemeinsame Probleme ermöglichte und bestenfalls zur Ausbildung eines interdisziplinären Ansatzes zur Lösung dieser Probleme und zum Dialog (sowohl zwischen den einzelnen Philosophierichtungen, als auch zwischen den unterschiedlichen Sonderwissenschaften) führte.

Struktur der Zeitschrift «Horizon. Studien zur Phänomenologie»:

Die erste Abteilung — «Untersuchungen» — enthält originale Autorenartikel, die dem Leser die früher noch nicht veröffentlichten Ergebnisse wissenschaftlicher Arbeit darbieten, diejenigen Ergebnisse, die zur Phänomenologie im engeren Sinne Beiträge leisten. Das Redaktionskollegium der Zeitschrift informiert die Autoren, dass diese bei der Einreichung des Manuskriptes bei der Zeitschrift die Urheberrechte an die Zeitschrift abtreten. Alle Materialien werden unter der Bedingung dieser Zustimmung veröffentlicht. Die Zeitschrift veröffentlicht nur originale Untersuchungen und Artikel. In dieser Abteilung werden die Materialien nicht nur auf Russisch, sondern auch auf Englisch, Deutsch und Französisch ohne Übersetzung veröffentlicht. Die Autoren, die Texte ineiner anderen Sprache als der russischen einreichen, werden - falls es sich hierbei nicht um ihre Muttersprache handelt - darum gebeten, sprachliche Korrekturen im Voraus durch Muttersprachler anbringen zu lassen.

Die zweite Abteilung — «Übersetzungen und Kommentare» — bietet dem Leser Übersetzungen der Fragmente klassischer Texte oder bedeutender zeitgenössischer Phänomenologen an. Die Texte werden üblicherweise mit ausführlichen Kommentaren begleitet. Das Ziel dieser Abteilung besteht hauptsächlich darin, einer breiten Leserschaft weniger bekannte Dokumente aus Archiven, Manuskripten und Aufsätzen (die zum Nachlass der Autoren gehören, die ihrerseits für die Philosophie und Wissenschaft wesentlich sind) darzustellen. Alle Übersetzungen werden in der Zeitschrift «Horizon. Studien zur Phänomenologie» mit Zustimmung der Rechtsinhaber veröffentlicht.

Die dritte Abteilung — «Diskussionen» — enthält Berichte über stattgefundene wissenschaftliche Veranstaltungen, die mit der Phänomenologie, sowohl in Russland als auch im Ausland, in Verbindung stehen. Das Redaktionskollegium der Zeitschrift strebt danach, Berichte nicht nur informativ, sondern auch analytisch zu verfassen. Das Hauptziel besteht darin, die Kommunikation zwischen Vertretern der phänomenologischen Richtung der zeitgenössischen Philosophie zu intensivieren und aktuellen Diskussionen ein Feld zu bieten.

Die vierte Abteilung — «Rezensionen» — enthält Äußerungen über die Publikationen zur phänomenologischen Thematik, die im Laufe der letzten fünfzehn Jahre erschienen sind. Die Abteilung dient dazu, die neuen lesenswerten Monographien vorzustellen, dem Hauptziel der Zeitschrift gemäß: in der Zusammenarbeit das gemeinsame Denkfeld, das Feld der lebendigen wissenschaftlichen Diskussion und des Ideenaustauschs zu bilden.

Die fünfte Abteilung — «Ereignisse» — ist den Annoncen kommender Ereignisse gewidmet, wozu nicht nur Veranstaltungen und Konferenzen, sondern auch Veröffentlichungen von Monographien, Artikeln oder Dissertationsverteidigungen usw. und entsprechende Hinweise auf Internetseiten und/oder Auskunftsliteratur gehören.

 

Das Redaktionskollegium der Zeitschrift «Horizon. Studien zur Phänomenologie» lädt alle interessierten Autoren dazu ein, ihre Materialien für die Begutachtung zum Zwecke der möglichen Veröffentlichung in diesem Periodikum zuzusenden. Zur Zusammenarbeit werden sowohl russische als auch ausländische Forscher herzlich eingeladen.

Wir bitten darum, alle Materialien der Chefredakteurin der Zeitschrift, Frau Dr. Natalia Artemenko, an folgende E-Mail Adresse zusenden: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Die Einsendung sollte aus zwei separaten MS-Word Dateien bestehen:

  1. Informationen über den Autor:
    — Akademischer Grad (falls vorhanden)
    — Institutionelle Zugehörigkeit (Arbeitsort)
    — Schwerpunkte der Forschung
    — Letzte Veröffentlichungen
    — E-Mail Adresse
  2. Das Manuskript

Die Zeitschrift akzeptiert originale (d.h. bisher unveröffentlichte) Artikel (bis 80000 Zeichen), Rezensionen (bis 20000 Zeichen), Übersetzungen (im Falle des Vorhandenseins des Autorenrechtes), Rezensionen für die seit fünfzehn Jahren veröffentlichten Werke, Berichte über die wissenschaftliche Veranstaltungen, Annoncen. Jeder Artikel muss mit einem kurzen Abstract auf Englisch eingeleitet werden, mit Angabe des Namens des Autors, des Titels und der Stichwörter (7 bis 9 Wörter). Die Regeln der Formatierung der Materialien, die zur Veröffentlichung in der Zeitschrift bestimmt sind, finden sie in der Abteilung «Für Autoren».